Steueränderungsgesetz: Bundestag stimmt für Gemeinnützigkeit von E-Sport

(04.12.2025, 14:23:05) Der Deutsche Bundestag hat ein wegweisendes Steueränderungsgesetz verabschiedet, das den E-Sport als gemeinnützig anerkennt. Diese Entscheidung bietet zahlreiche steuerliche Vorteile für Vereine und wird im Bundesrat weiter diskutiert.

Steueränderungsgesetz: Bundestag stimmt für Gemeinnützigkeit von E-Sport - Die Anerkennung der Gemeinnützigkeit für den E-Sport erreicht eine wichtige Hürde: Der Deutsche Bundestag hat das Steueränderungsgesetz genehmigt. Der Bundestag stimmte dem Steueränderungsgesetz heute zu – einschließlich der Gemeinnützigkeit für den E-Sport. Eine höhere Entfernungspauschale, eine Senkung der Gastro-Mehrwertsteuer und die Erhöhung der Übungsleiter- und Ehrenamtspauschale sind nur einige Bestandteile des sogenannten Steueränderungsgesetzes 2025, das heute im Deutschen Bundestag diskutiert wurde. Das Paket wurde mit den Stimmen der Regierungskoalition (CDU, CSU, SPD) und gegen die Stimmen von Grünen und AfD angenommen – die Linke hat sich enthalten.

Im nächsten Schritt wird der Bundesrat in seiner Sitzung am 19. Dezember das Gesetz prüfen, damit es zum 1. Januar 2026 wirksam werden kann. Ein Teil des Steueränderungsgesetzes ist eine Änderung der Abgabenordnung (AO): Künftig wird unter § 52 Absatz 2 Satz 1 Nummer 21 geregelt, dass E-Sport als gemeinnützig behandelt wird. Damit erfüllt die Politik nicht nur ein seit Jahren zähfließendes Versprechen, sondern auch eine Zusage, die in mehreren Koalitionsverträgen ausdrücklich vereinbart, aber nie umgesetzt wurde.

Die Zustimmung der Länderkammer ist kein Automatismus: Streit gibt es insbesondere über den Ausgleich erwarteter Steuerausfälle. In den verbleibenden zwei Wochen wird daher um einen Kompromiss gerungen. Sollte der Bundesrat zustimmen, können E-Sport-Vereine und -Abteilungen ähnlich wie traditionelle Sportvereine von steuerlichen Vorteilen profitieren, etwa die Befreiung von Körperschafts- und Gewerbesteuer sowie die Möglichkeit, Spendenquittungen auszustellen. Auf Ehrenamtspauschalen für Trainer fallen keine Steuern oder Abgaben an. Ziel der Regelung ist es, bürgerschaftliches Engagement zu fördern.
Mit Blick auf die jahrelange Lobbyarbeit auf Bundes- und Landesebene fällt die Freude bei den Verbänden erwartungsgemäß riesig aus: Allein beim E-Sport-Bund Deutschland (ESBD) sind nach eigenen Angaben 65 Vereine mit 3.000 Mitgliedern im Breitensport aktiv. ESBD-Präsident Chris Flato spricht von einem „historischen Schritt“: „Unsere Vereine bekommen endlich dieselbe Anerkennung und Rechtssicherheit wie traditionelle Sportvereine. Das heißt: Mehr Förderung für Jugendarbeit, stabile Vereinsstrukturen und echte Chancen für nachhaltige Nachwuchsförderung. Das Steueränderungsgesetz zeigt: E-Sport ist angekommen – als zeitgemäße Sport- und Jugendbewegung mit klarer Zukunft.“


Game-Geschäftsführer Felix Falk: „Diese gesellschaftspolitische Anerkennung stärkt ehrenamtliches Engagement in Deutschland und bringt einen wichtigen Impuls für die vielen Breitensportvereine in Deutschland, die nun E-Sport-Angebote aufbauen können, ohne Angst haben zu müssen, ihre Gemeinnützigkeit zu verlieren. Hier wird einmal mehr deutlich, welche gesellschaftlichen Potenziale in Games stecken – wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen.“

Autor: Redaktion

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