Lands & Lords - Vielschichtige Strategie mit Handlungsbedarf
(02.03.2010, 18:45:00) In unserer Kolumne "Meine Meinung" werden Browsergames ganz subjektiv, frei von Anspruch auf Allgemeingültigkeit, getestet. Aber Achtung: Dabei wird keine Hand vor den Mund genommen! Heute geht es um das Mittelalter-Strategiespiel Lands & Lords.
Lands & Lords ist ein komplexes, tiefgründiges
Strategiespiel, das im Mittelalter angesiedelt ist und in dem Sie sich
zwischen zwei Ansichtsarten entscheiden: retro oder neu. Es hat durchaus
die Qualitäten eines Vollpreistitels zu bieten, arbeitet jedoch mit
Ticks, die auf den verschiedenen Servern von einer halben bis zu zwei
Stunden reichen, je nachdem, wie schnell ihr eure Züge planen wollt. Da
der Gebäudeausbau immer mehrere Ticks beinhaltet, reicht es jedoch
theoretisch, einmal am Tag die Seite aufzusuchen und einen Blick auf eure Aktivitäten zu werfen.
Ein Kessel Buntes
Die wesentlichen Grundvoraussetzungen sind bereits gegeben. Ihr bewohnt eine Burg, die schon Soldatentrupps generiert hat, bewirtschaftet Ackerfläche, baut Erz ab, produziert außerdem Kohle und Bruchstein usw.
Auch das weiterverarbeitende Gewerbe steht schon, etwa eine Mühle oder der Bäcker, aber auch die Waffenschmiede. Je später ihr in eine Runde einsteigt, desto besser sind diese Grundgebäude bereits ausgebaut, damit ihr keinen Nachteil gegenüber anderen Mitspielern habt. Jetzt müsst ihr das Ganze nur noch irgendwie zusammenhalten und den richtigen Dreh finden, um das Rohstoffbalancing auszutarieren. Eure Gebäudeauswahl trifft ihr dabei auf einer 300 mal 300 Felder großen Hexkarte, von der allerdings noch nicht alle Gebiete sichtbar sind. Während ihr beispielsweise mit einem Leuchtturm sieben Felder weit seht, beträgt die normale Sichtweite nur 2 Felder. Doch ihr baut nicht nur auf dem Gelände, sondern verschiebst hier auch eure Armeen oder Spione. Melden sich weitere Spieler auf eurer Karte an, wächst das Feld in alle Richtungen. Habt ihr Pech - so wie ich - und noch dazu eine Siedlung am Meer, werdet ihr regelrecht eingekesselt, was früher oder später zu Unruhen führen muss.
Seid deshalb schnell und verschenkt kein Land. Splittet als erstes eure Armeen auf und lasst sie mit der Bauernmiliz kämpfen, um euch Feld für Feld zu erobern. Achtet darauf, dass die Armeen bei einer gewissen Ermüdung nicht mehr weitermarschieren und auch darauf, kontinuierlich in der Burg neue Truppen auszubilden. Dazu wird bei der Rekrutierung in Bevölkerungsanteilen gerechnet, und zwar bei jenen 18 Blocks, die um die Burg herumliegen. Das sind bei Feldern maximal 10% der Bauern, aus Städten und Häfen 15% und aus der Burg 20% der Bevölkerung. Mit jedem Tick regeneriert sich allerdings der Bevölkerungspool wieder. Die ausgebildeten Soldaten können im übrigen auch Belagerungsmaschinen mit sich führen. Erhalten sie keinen Sold, desertieren sie... Die Armeen selbst sind mit verschiedenen Erfahrungsabzeichen versehen - von einer kleinen Armee mit einer niedrigen bis hin zu einer unglaublich großen Armee mit hoher Erfahrung.
Eine Frage der Ehre
Mit jedem eroberten Feld eurer verschiedenen Truppen steigt die Bevölkerungszahl. Diese möchte natürlich ausreichend verköstigt werden. Getreidefelder gedeihen am besten bei einer Fruchtbarkeit des Bodens um 80%. Der weitere Bau von Mühlen und Bäckern ist somit vorprogrammiert. Die Nahrungsrationen bzw. -ausgaben können von niedrig bis hoch eingestellt werden, bei letzterem steigt die Geburtenrate um 25%. Beim Gesteinabbau sollten Sie vorerst vorsichtig agieren, da das Sondieren beträchtliche Geldmittel verschlingt. Ähnlich sieht es mit dem Forschungsgebäude aus, das unsägliche Summen frisst, die allein über die Steuern nicht bewältigt werden können. Jedoch lohnt sich ein früher Ausbau der Diebesgilde, die kriegsentscheidende Ergebnisse durch Spionage erlangen. Die Errichtung eines Heldenschreines hingegen erhöht die Kampfkraft der Armee; der Held kann gegen den (namenlosen) Anführer des Heeres ausgetauscht werden.
Verfallen eure Gebäude, kann das drei Gründe haben: sie wurden von euch abgerissen, das Land erobert oder ihr selbst in eurer letzten Zuflucht besiegt. Die Gebäude bleiben 100 Runden lang bestehen und verfallen danach zu neutralen Ruinen. Während dieser 100 Runden haben die Angreifer das Recht zur Plünderung. Neutrale Ruinen können von allen geplündert werden, jedoch nur mit Verlust von sog. Ehrenpunkten. Ehrenpunkte fallen unter das Ressort der Diplomatie. Greift ihr einen Gegner an, der wesentlich weniger Punkte auf dem Konto hat als ihr oder erobert ständig neutrale Ländereien, die zum Wachstum benachbarter Areale benötigt werden, sinkt der „Ehrenspiegel". Erobern ihr feindliche Burgen oder gewinnt einen Krieg gegen einen größeren Gegner, steigt er. Treten zwei Spieler in den Krieg ein, wird der Ehrstatus berechnet. Bei Beteiligung Alliierter erhält derjenige den Ehrgewinn oder -verlust, der das Feld tatsächlich erobert oder verliert. Je niedriger die Ehre, um so mehr Untertanen wirtschaften sich in die eigene Tasche; höhere Ehre hingegen verringert Bürokratie, steigert die Produktivität und die Steuereinnahmen.
Waterworld
Beim Hafenausbau solltet ihr nichts überstürzen, es sei denn, ihr seid derartig in die Enge gedrängt worden, dass ihr sich lieber eine andere Insel suchen wollt, statt euch mit euren Nachbarn zu streiten. Das Verschiffen von Truppen erfolgt dabei ähnlich wie das Entsenden von Armeen. Doch vorher müssen die Transporter erst einmal gebaut werden; dies geschieht Stück für Stück und kann nicht auf einmal als „Flottenverband" in Angriff genommen werden. Durch Forschung wird der Laderaum ausgebaut. Ähnlich sieht es mit leichten oder schweren Schiffskatapulten aus. Eine sehr innovative Idee ist nicht die Möglichkeit selbst, griechisches Feuer einzusetzen, aber die unterschwellige Gefahr, damit euer eigenes Schiff in Brand zu setzen und zu versenken. Diese beträgt immerhin 3%. Schiffe können außerdem umgebaut werden. Die Reparatur erfolgt im Hafen und richtet sich zeitlich nach dem jeweiligen Hafenlevel.
Beim Schiffskampf besteht eine Primär- und Sekundärtaktik. Diese beschreiben über Einstellungsprozente das Angriffs- oder Fluchtverhalten. Ist die Prozentzahl der Standard-, also der Primärtaktik erreicht, wird in den Sekundärmodus gewechselt. So könnt ihr auch auf Distanz bleiben, ohne das Kampfgebiet zu verlassen. Treffen zwei Flotten aufeinander, die „Auf Distanz bleiben" eingestellt haben, kommt es zu keinem Kampf. Auch können Schiffe neutraler Spieler problemlos dieselben Routen befahren.
Auf der Suche nach dem goldene Rind
Wie schon angedeutet, ist die Forschung das teuerste eurer Hobbys. Diese ist in sechs Pfade mit je 10 Unterkategorien eingeteilt. Die Pfade sind selbsterklärend gestaltet: Pfad der Landbevölkerung, Pfad des Militärs, Pfad der Belagerung, Pfad des Handwerks, Pfad der Spionage und Pfad der Seefahrt. Es kann jeweils nur einer von ihnen angewählt werden; ihr könnt jedoch nach jeder erfolgten Forschung den Pfad wechseln. Der Forschungsfortschritt wirkt sich auf die Platzierung in der Rangliste aus.
Spione hingegen ziehen unbehelligt in feindliches Gebiet und manipulieren, wofür der Gegner bei der Forschung viel Geld ausgegeben hat. Dazu gehört auch die Sabotage von Gebäuden, die 50% der Produktion stilllegt. Propaganda, Infiltrieren und Meuchelmorde gehören zu ihren Geschäften. An der erhöhten Ermüdung lässt sich auch die Eigenschaft „Spion aufdecken" festmachen; hierzu muss allerdings ein eigener eingesetzt werden. Wird ein Spion entdeckt - was nicht immer der Fall sein muss, sofern Sie genug Erfahrung besitzen - kommt es zum offenen Kampf. Habet ihr Glück, können Sie sich absetzen und zur Gilde zurückkehren. Eine weitere kleine Besonderheit bietet neben dem Diplomatiesystem, in dem verschiedene Verträge geschlossen werden - Nichtangriffspakt, Forschungsunterstützung, Vasall oder Lehnsherr werden - der Markt: hier können nämlich keine Waffen und Pferde ver- und gekauft werden, sondern nur die üblichen Ressourcen. Nutzt das Allianzdepot, dann beachtet, dass 5-10% des eingelagerten Getreides, das u. a. auch für die Pferdezucht nötig ist, verrotten und bei direkten Einzahlungen 10% Aufwandsentschädigung abgezogen werden.
Fazit
Was sich hier insgesamt sehr „erschlagend" liest, ist in Wirklichkeit halb so schlimm, wie es sich anhört, wenn ihr klar und logisch handeln und euch vom Spiel selbst führen lasst. Die Vorlage ist jedoch zugegebenerweise nicht ohne: Ein insgesamt über 90.000 Hex-Felder großes Territorium, 21 verschiedene Gebäude mit 10 Ausbaustufen, 6 Forschungszweige mit je 10 Entdeckungen, ein Diplomatiesystem mit Lehnsherrn- und Vasallentum, eine ewige Bestenliste usw. - da muss man einfach durch. Und auch, wenn ihr euch anfangs etwas bedrängt in eurer Nachbarschaft vorkommen mögz - es gibt manchmal durchaus faire (oder mitleidige) User. Danke an dieser Stelle an Kampfmaus, der während des Tests in der Rangliste auf den ersten Plätzen stand, und der „Tür an Tür" neben mir die ganze Zeit aufgerüstet, mich aber konsequent verschont hat. Letztendlich ist Lands & Lords ein absolut professionell umgesetztes, äußerst durchdachtes und in allen (Java-) Variablen durchrechnetes Spiel, das vielen bisherigen Strategiemogulen droht, den Rang abzulaufen bzw. dies bereits getan hat.
Dieser Artikel wird durch Browserspielwelt zur Verfügung gestellt.
Lands & Lords - das Browsergame im Mittelalter. Spiele online gegen viele andere Spieler auf der ganzen Welt, du benötigst nur deinen Browser. Baue dein kleines Königreich zu einem großen Imperium auf. Erkunde die angrenzenden Länder und erweitere dein Territorium. Auf einer 90.000 Hexfelder großen Karte bewegst du Armeen, Spione oder Schiffe und belagerst die Burgen deiner Gegner. Nimm Vasallen auf und berate dich mit deinen Bündnispartnern im eingebauten Java Chat. Das alles und noch viel mehr erlebst Du bei Lands & Lords. Melde dich jetzt kostenlos an!
Features:
90.000 Felder große Hexkarte mit Kontinenten, Meeren und Inseln
16 verschiedene Gebäude mit 10 Ausbaustufen
6 Forschungszweige mit je 10 Entdeckungen
komplexes Kampfsystem mit vielen taktischen Möglichkeiten
animierte Seeschlachten
Spione, die Aktionen gegen Deine Feinde ausführen können
Helden, die Erfahrung sammeln und Deine Armeen befehligen können
Jedem Rundensieger wird ein Held gewidmet
Diplomatiesystem mit Lehnsherrn und Vasallentum (max. 4 Spieler pro Allianz)
Ewige Bestenliste der Top-10 der vergangenen Runden
im Spiel integrierter Java-Chat
Die Fairness von Spielern wird in einem Ehresystem bewertet und diese Ehre nimmt direkten Einfluss auf wichtige Spielelemente (z.B. Milizstärke, Bürokratiekosten)
keine Spielvorteile durch Bezahlung erreichbar
Spätstarter erhalten mehr Ressourcen zum Ausgleich
wahlweise deutsche oder englische Spieloberfläche
Server mit 30, 60 oder 120 Minuten Ticklänge (Age in der Regel mit 1500 Ticks)
7. Januar 2011: Goodgame Hercules, Stone Age Kings, Lands and Lords, Zynga
(07.01.2011, 13:00:00) Die Themen des heutigen Newsflash beinhalten den offiziellen Start des Browsergames Goodgame Hercules, neue Quests in Stone Age Kings, neue Features in Lands and Lords und den Kauf des Social Web Browser-Unternehmens Flock durch Zynga.
22. Dezember 2010: Farmerama, Dragon's Call, Lands & Lords, Studie über virtuelle Güter
(22.12.2010, 13:00:00) Die Themen des heutigen Newsflash beinhalten ein Update für Farmerama, zwei neue Server für das Browser-RPG Dragon's Call, ein Weihnachtsspeedy für das Browsergame Lands & Lords und eine Studie über virtuelle Güter.
9. November 2010: Battlestar Galactica Online, Lands & Lords, DDTank, Castle of Heroes, Owlient
(09.11.2010, 10:25:00) Der Beginn der Closed Beta von Battlestar Galactica Online, der Start einer neuen Runde im Browsergame Lands & Lords, Aeria Games' neues Spiel DDTank, ein Geschichten-Erzähl-Wettbewerb in Castle of Heroes und Owlient verzeichnet 1,9 Millionen Spieler bei Howrse sind die Themen des heutigen Newsflash.
Dreifacher Agestart am 21. Mai - Neu: Edelmann-Server
(20.05.2010, 20:35:07) Ab sofort gibt es eine weitere Neuerung beim Mittelalter-Strategiegame Lands & Lords: den Edelmann-Server für besonders ehrenvolle Krieger, interessant auch für Spieler, die L & L noch nicht kennen
Ubisoft verschiebt Geschäftszahlen und setzt Aktienhandel aus
(14.11.2025, 08:56:03) Der französische Spielepublisher Ubisoft hat die Bekanntgabe der Halbjahreszahlen für April bis September 2025 kurzfristig verschoben. Dies führte zur Aussetzung des Handels von Ubisoft-Aktien, um mögliche Kursschwankungen zu vermeiden. Die Gründe bleiben unklar und die Aktie ist nicht handelbar.
(13.11.2025, 14:33:40) Die Embracer Group berichtet über ein herausforderndes drittes Quartal im Jahr 2025. Trotz Maßnahmen zur Kostensenkung und Investitionen in Kernmarken bleibt die Situation angespannt, insbesondere aufgrund schwacher Verkaufszahlen bei neuen Spielen.
Bayern schafft Strukturen für gemeinnützigen E-Sport
(10.11.2025, 15:41:59) Bayern setzt neue Initiativen um, um den E-Sport als Gemeinnützigkeit zu fördern. Diese Maßnahmen sollen insbesondere die digitale Jugendarbeit und Jugendkultur im ländlichen Raum stärken.
Führungswechsel bei InnoGames: Der Entwickler von Forge Of Empires und Die Stämme gibt bekannt, dass es einen Führungswechsel in der Chefetage geben wird. Wer die Firma verlässt, erfahrt ihr bei uns.